Konstantinos Tsatsos

griechischer Rechtsphilosoph und Politiker; Staatspräsident 1975-1980; u. a. Ministerpräsident 1956-1961; engster Mitarbeiter von Konstantinos Karamanlis

* 1. Juli 1899 Athen

† 8. Oktober 1987 Athen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 50/1987

vom 30. November 1987

Wirken

Konstantinos (Konstantin) Tsatsos war geborener Athener und Sohn eines wohlhabenden Juristen und Politikers. Auch er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Athen. Nach Abschluß seines Studiums war er ab 1921 zunächst in der Anwaltspraxis des Vaters tätig. Mitte der 20er Jahre entschloß er sich jedoch zu weiteren Studien und ging nach Heidelberg, wo er sich vor allem mit Rechtsphilosophie beschäftigte. Nach seiner Rückkehr lehrte er Rechtsphilosophie an der Athener Universität (ab 1930) und war ab 1932 Inhaber eines Lehrstuhls. Die Besetzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg beendete seine Lehrtätigkeit. Er setzte sich in den Nahen Osten ab und beriet die griechische Exilregierung in juristischen Fragen.

Nach der Befreiung Griechenlands und während der turbulenten Epoche des Bürgerkriegs (1946-49) spielte T. eine nicht unumstrittene, wichtige Rolle im politischen Leben als Exponent der damals nicht politisch legitimierten Regierungen. 1945 war er für kurze Zeit Innenminister; von 1946 bis 1950 saß er als Abgeordneter eines Athener Wahlkreises im griechischen Parlament. Weitere Ämter: Erziehungsminister (49), Unterstaatssekretär für Wirtschaftskoordination (1950-51).

Nachdem T. viele Jahre der von ...